Die Stellungnahme der Allianz hatte das Ziel, eine Gegendarstellung zu erreichen
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Augsburger Allgemeine
Herrn Alfred Schmidt Leiter der Lokalredaktion
„Naturschützer gegen Flüchtlingswohnungen“, AZ Nr. 11 vom Freitag, 15. Januar 2016, S. 32
Sehr geehrter Herr Schmidt,
Frau Knab hat in der o.g. Ausgabe der AZ einen Artikel und einen Kommentar zu den Flächen südlich des LfU geschrieben. Beide Texte vertreten in fundierter und engagierter Weise den Einsatz des Naturschutzes für diese „Heidefläche von großer ökologischer Bedeutung“. Dafür sind wir Frau Knab sehr dankbar.Inkompatibel mit dem Inhalt von Artikel und Kommentar ist dagegen die Überschrift „Naturschützer gegen Flüchtlingswohnungen“, die wohl aus einer anderen Feder stammen dürfte. Inkompatibel ist diese Überschrift insbesondere mit der Einstellung der Naturschützer bezüglich der Flüchtlingssituation. Wir bitten die AZ deshalb bezüglich der Überschrift, und nur der Überschrift, dringend um eine Richtigstellung: Wir Naturschützer sind uns der Not der betroffenen Flüchtlinge sehr wohl bewusst. Daher sind Naturschützer nicht, wie die Überschrift pauschalisierend impliziert, gegen Flüchtlingswohnungen. Wir sind aber, wie Frau Knab treffend darlegt, gegen eine Überbauung jeglicher Art auf der letzten und ökologisch äußerst wertvollen innerstädtischen Heidefläche. Diesen Standpunkt, von dem die Menschen ebenso profitieren wie die Natur, vertreten wir seit Jahren. Die Schlagzeile der AZ ist jedoch geeignet, uns in den Augen vieler Leser in eine Ecke zu stellen, mit der wir nichts, aber auch gar nichts, zu tun haben und zu tun haben wollen. Gerade auch aus unseren Kreisen sind nicht wenige ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert. Wir sind uns sicher, sehr geehrter Herr Schmidt, dass Sie Verständnis haben für unser Anliegen, uns gerade in der gegenwärtigen Situation von gewissen Strömungen unmissverständlich zu distanzieren.
Mit bestem Dank und freundlichem Gruß
Günther Groß, Sprecher der Naturschutzallianz
Leserbriefe, die nicht abgedruck wurden, wir aber zur Kenntnis erhielten
Naturschützer zu Flüchtlingsgegnern missbraucht
Naturschützer gegen Flüchtlingswohnungen, mit dieser fast diffamierenden Überschrift hat die AZ versucht, Stimmung in der Flüchtlingsfrage zu machen und das auf dem Rücken der Naturschützer. So eine Stimmungsmache schadet in jedem Falle auch denen, die in dieser Art und Weise polemisieren. Der Artikel selbst stellt die Situation sehr viel differenzierter dar! Aus Sicht des Naturschutzes ist es bedauerlich, dass die bereits seit einem Jahr angemahnte Unterschutzstellung oder anderweitige Sicherung dieses letzten innerstädtischen Heidestandortes vor jedweder Bebauung nun (zumindest in der Artikelüberschrift) dazu genutzt wird Naturschutz gegen die Flüchtlingsfrage und umgekehrt auszuspielen!
Sabine Schwarzmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
über die Wahl der Überschrift zu diesem Artikel sind wir schlichtweg entsetzt.
Seit Langem berichtet die AZ immer wieder über die Schutzwürdigkeit dieser wertvollen
Fläche. Eine Bebauung würde diesen seltenen Lebensraum zerstören. Mit Ihrer
Überschrift unterstellen Sie den seit Jahren mit größter Sachkenntnis und hohem Engagement
tätigen Naturschützern, gegen die Unterbringung von Flüchtlingen zu sein.
Ich darf ganz besonders auf die Aktivitäten der Naturschützer in der Königsbrunner Heide und an das Fischermuseum hinweisen. Gerade die Königsbrunner Heide ist heute ein Anziehungspunkt aus Nah und Fern, der ohne dieses Engagement der Verantwortlichen nicht zustanden gekommen wäre. Jetzt haben wir wieder am Bischofsackerweg ähnliche Voraussetzungen. Soll der den wirklich zerstört werden? Ich frage mich nun, was die AZ mit dieser den Naturschutz diffamierenden Überschrift vermitteln wollte. Hat es die AZ nötig, immer stärker auf effekthascherische Formulierungen a` la Bild zurückzugreifen. Bleibt die seriöse Berichterstattung auf der Strecke. Der Artikel selbst spricht zum Glück eine andere Sprache, hierfür ausdrücklichen Dank an Frau Knab.
Günter Pabst