9.12.2025 (ca)
In unserer untenstehenden Aktuellen Meldung „Der Streit ums Wasser“ vom 28.11.2025 haben wir unter anderem auf den Artikel „Uniper treibt Planungen für Lech-Kraftwerk voran“ (Augsburger Allgemeine Zeitung vom 26.11.2025, Ausgabe-Nr. 272, S. 34) aufmerksam gemacht, in welchem der Stromkonzern Uniper seine Argumente zum Kraftwerksbau und zu den Auswirkungen der verbleibenden Wassermenge im Lech darlegt. In der Folge gab es zwei Kommentare seitens unserer Lechallianz sowie einen Offenen Brief an die zuständigen Bundesministerien nebst Presse (vgl. nochmals unsere untenstehenden Aktuellen Meldungen vom 29.11., 30.11. und 3.12.2025). Und gestern publizierte die Augsburger Allgemeine Zeitung (8.12.2025, Ausgabe-Nr. 282, S. 27) einen weiteren Kommentar in Form des Leserbriefs von unserem Allianzen-Mitglied Dr. Günter Bretzel, ehemals Vorsitzender des BUND Naturschutz Ortsgruppe Augsburg. Unter der Überschrift „Unbrauchbare Relikte vergangener Zeiten“ heisst es hier:
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„Der Uniper-Artikel ist äußerst dürftig, er stellt Bilder in den Mittelpunkt des Berichtes, die einfach falsch sind. Auf den beiden Bildern der geplanten Rampe fließt die gleiche Menge Wasser nach unten, egal ob ohne Kraftwerk 100 Prozent des Lechwassers auf die Rampe strömen oder nur 20 Prozent nach Bau des Kraftwerkes, wie gegen Ende des Berichts zugegeben wird. Man hat auch nicht den Rampenentwurf des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) zur Grundlage der Bilder gemacht. Es werden nur 20 Prozent des Lechwassers dauernd über die Rampe fließen, wie soll da ein Huchen nach oben kommen? Im Entwurf des WWA ist sehr viel Überlegung bei der Detailplanung der Rampe enthalten, die in dem Bild nicht zusehen ist. Und Uniper sagt kein Wort zu dem Problem, wie denn verhindert werden soll, dass nicht das meiste Wasser ohne Kraftwerkskontakt nach unten fließt. Es wird einen Aufstau oder zumindest eine lange Zwangszuführung aus dem Oberwasser zu dem Kraftwerk auf der Ostseite des Lechs brauchen. Das alles passt keinesfalls in die Mitte des Licca-liber-Projektes und das Gerücht von den fischfreundlichen Turbinen hat Prof. Geist von der TU München bei seinem Vortrag vor ein paar Monaten im Umweltbildungszentrum als Märchen entlarvt. Und selbst jahrzehntealte Wasserrechte fallen irgendwann aus der Zeit, sie sind unbrauchbare Relikte aus vergangenen Zeiten!“
Dazu legt Georg Stiegel vom Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben, ebenfalls Allianzen-Mitglied, heute in einem weiteren Leserbrief nach (Augsburger Allgemeine Zeitung vom 9.12.2025, Ausgabe-Nr. 283, S. 27): „Welchen Sinn macht es, an allen Lech-Staustufen für zig Millionen Fischtreppen zu bauen, wenn die Fische in einem neuen Lech-Kraftwerk angezogen und zerstückelt werden?“
Bild: Die „Raue Rampe“ am Lech-Flußkilometer 50,4, wo sich Uniper mit einem neuen Kraftwerk ökologisch fragwürdig und unzeitgemäß einbringen möchte