28.10.2025 (ca)
Vor kurzem haben wir von den diversen Problemdimensionen bei der Ertüchtigung des Augsburger Eiskanals berichtet, sprich die Behebung des Lech-Niedrigwassers durch Maßnahmen des Wasserkraftwerkbetreibers Uniper und/oder kostenintensive technische Maßnahmen, deren Finanzierung durch die Bayerische Staatsregierung allerdings von der Olympia-Bewerbung Münchens abhängt, sowie den bisher gänzlich vernachlässigten Aspekt der Flussökologie (siehe nochmals unsere untenstehende Aktuelle Meldung „Eiskanal: Stadt und Uniper uneins“ vom 21.10.2025). Nun gibt es weitere Neuigkeiten!
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Die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtete in ihrem Beitrag „Kanuwettkämpfe am Eiskanal in Gefahr?“ (vom 25.10.2025, Ausgabe-Nr. 246, S. 22) wie folgt: „Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Stadt Augsburg, Landratsamt Aichach-Friedberg und dem Kraftwerksbetreiber Uniper drohen die Situation für Wettkämpfe auf dem Eiskanal zu verschärfen. Wenn der Lech so wenig Wasser führt, dass die Kanustrecke nicht betrieben werden kann (was im Sommer immer häufiger vorkommt), reguliert Uniper auf Bitten der Stadt bei überregionalen Wettkämpfen bisher die Staustufe 23 bei Merching so, dass Wasser aufgestaut und zu Wettkampfzeiten abgegeben wird. Uniper bekräftigte aber, dass man Zweifel an der wasserrechtlichen Zulässigkeit habe. Beim zuständigen Landratsamt Aichach-Friedberg sieht man hingegen keine rechtlichen Probleme. Aktuell scheint es keine Bewegung zu geben. Wie berichtet arbeitet die Stadt an Lösungen, um über Schleusen oder eine Pumpanlage am Eiskanal Wettkämpfe bei Niedrigwasser zu sichern. Die Umsetzung wird aber Jahre dauern. Einstweilen ist man auf das Entgegenkommen von Uniper angewiesen. Wasserkraftdirektor Klaus Engels bekräftigte auf einer Veranstaltung der Freien Wähler zum Lech, dass man gerne Wasser abgebe, auch wenn es zu Zeiten durchs Kraftwerk geht, wo es nicht gebraucht wird. „Bei den wenigen Tagen ist das nichts, was Uniper arm oder reich macht.“ Man sei aber an einen Bescheid aus 1975 gebunden, der nur eine einmalige Änderung des Wasserspiegels pro Tag erlaubt. […] Ex-Profi-Kajakfahrer und FWOB-Kandidat Hannes Aigner betonte die Wichtigkeit von Wassersicherheit. Einmalige Einschränkungen seien keine Katastrophe. Wiederholte Wasserknappheit bei Wettkämpfen habe aber Folgen. „Die Leute kommen nicht mehr.“ Sollte München Olympiastandort werden, könnte auch Bundesgeld in den Eiskanal fließen. […] Ein anderes Problem dürfte aber fortbestehen: Wenn man dem Eiskanal bei Niedrigwasser mehr Wasser zuschiebt, fehlt es an anderer Stelle. Die flexible Regulierung des Lechs mit schnell wechselnden Pegeln zu Zeiten von Trockenheit, wenn die Wasserlebewesen ohnehin unter Stress stehen, dürfte der Idee des Renaturierungsprojekts „Licca liber“ entgegenstehen. […].“
Des Weiteren berichtet die Augsburger Allgemeine Zeitung über den Ausgang des Bürgerentscheids zur Olympiabewerbung am vergangenen Sonntag (26.10.2025). Im ihrem Beitrag „München sagt Ja zur Olympia-Bewerbung“ (vom 27.10.2025, Ausgabe-Nr. 247, S. 1) heisst es: „ […] Bei der Bürgerbefragung stimmten laut vorläufigem Endergebnis 66,4 Prozent für eine Bewerbung Münchens um Sommerspiele und Paralympische Spiele im Jahr 2036, 2040 oder 2044. […] Ob es tatsächlich zu zweiten Olympischen Spielen in München nach 1972 kommt, bleibt offen. […].“
Im Kommentar zum Beitrag wird die AZ dann deutlicher: „[…] Der Fehlstart ist verhindert, die Münchner haben sich für eine Bewerbung für Olympische Sommerspiele entschieden. Gewonnen ist damit aber nichts. Denn nun beginnt ein Bewerbungsmarathon mit ungewissem Ausgang. […]“.