Im Jahr 2025 steht an, die Projektierung „Licca liber“ endlich umzusetzen. Denn für den Abschnitt „Licca liber I“ liegen seit vergangenem Jahr die Planfeststellungsunterlagen vor (vgl. dazu nochmals unsere Aktuellen Meldungen „Übergabe der Planfeststellungsunterlagen zu Licca liber“ vom 29.2.2024“ und „Pressemitteilung der Lechallianz zu den Planfeststellungsunterlagen“ vom 29.3.2024).
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In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass sich unsere Augsburger Lechallianz seit mehr als 10 Jahren um diese Renaturierung bemüht. Im Jahr 2013, also vor 11 Jahren und zu Beginn von „Licca liber“, hatte unser Allianzen-Mitglied Klaus Kuhn in den Berichten des Naturwissenschaftlichen Vereins Schwaben e.V. einen grundlegenden Artikel geschrieben mit dem Titel „Licca liber – eine Chance zur Renaturierung des geschundenen Lechs“. Dieser Artikel fasste damals auch die Vorstellungen unserer Lech- und Naturschutzallianz zusammen, und er besitzt weiterhin Geltung. Der gesamte Beitrag ist im pdf-Format untenstehend downloadbar.
Darüber hinaus sind auch weitere Entwicklungen und Erkenntnisse von großer Bedeutung. Vor allem zu nennen sind:
1. Möglichkeiten für zukünftige Anpassungsmaßnahmen des Gewässers und der Uferbereiche. Mit dem Abschluss der Planungen für Licca liber I war es unumgänglich, Kompromisse einzugehen. Diese Kompromisse betreffen insbesondere die beiden Sohlschwellen bei Flußkm 50,4 und 52,4. Diese sollen gemäß Planung in raue Sohlrampen umgebaut werden. Damit stellen sie zwei Renaturierungsmaßnahmen dar, die aus Sicht eines Wasserkraftunternehmens geeignet sein könnten, Wasserkraftanlagen einzubauen. Sofern solche Überlegungen realisiert werden sollten, wird für die Zukunft jede weitere Möglichkeit verhindert, Anpassungsmaßnahmen am Gewässer durchzuführen, die auf Grund neuerer Erkenntnis notwendig wären.
2. Ökologische Auswirkungen von Wasserkraftanlagen und insbesondere Schädigung von Fischen bei der Passage durch Anlagen. Hierzu möchten wir auf die aktuellen Untersuchungen und Veröffentlichungen von Prof. Jürgen Geist vom Lehrstuhl Aquatische Systembiologie an der Technischen Universität München hinweisen, der bei sämtlichen gängigen Wasserkraftwerkstypen negative Auswirkungen in erheblichem Umfang nachweisen kann (vgl. dazu nochmals unsere Aktuellen Meldungen „Ökologische Auswirkungen innovativer und konventioneller Wasserkraftanlagen“ vom 16.10.2024 und „Nachlese Vortragsabend über die Problematik von Wasserkraftanlagen“ vom 22.10.2024).
3. Das vor kurzem begonnene Verbundprojekt „Fluss.Frei.Raum – Klimaresiliente Bäche und Flüsse für Bayern“ unter der Ägide des Bundesamts für Naturschutz. Zielsetzung ist die Wiederherstellung durchgängiger, ökologisch intakter Fließgewässer. Hier werden der Rückbau von Querverbauungen und möglicherweise auch Lösungen für Finanzierungsfragen im Sinne des umweltpolitischen Verursacherprinzips eruiert und modellhaft umgesetzt (vgl. dazu nochmals unsere Aktuelle Meldung „Nachlese Auftaktveranstaltung zum Verbundprojekt Fluss.Frei.Raum“ vom 25.10.2024).
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Klaus_Kuhn_Licca_liber_formatiert.pdf (PDF)