Resolution
Forderungen der Lechallianz zum Projekt Licca liber
mehr ...
Leitziel ist, dass der Lech wieder ausreichend Raum erhält, so dass er sich durch Eigendynamik möglichst frei entwickeln kann. Der sich ergebende Spielraum für die Breite der revitalisierten Flussaue ist maximal auszunutzen.
1. Einleiten dynamischer Prozesse
• Veränderung an der Laufentwicklung durch Auslenkung: Schaffung von Mäandern mit Prall- und Gleithangstrukturen
• Verbesserung des Geschiebehaushaltes: Behebung des Geschiebedefizits durch Aktivierung von Geschiebedepots (z.B. durch gelenkte Seitenerosion, Ausbaggern von Geschiebematerial aus Stauwurzelbereichen), gezielte Sohlanhebung um die Eintiefungstendenz aufzuhalten
• Natürliche Querschnittsgestaltung: Gewässeraufweitung (teilweise Entfernung von Ufersicherungen, Duldung von Uferabbrüchen), Förderung von Auskolkungen und Anlandungen
2. Wiederherstellung der Durchgängigkeit
• Beseitigung von Querbauwerken (Sohlabbrüche, Sohlschwellen)
• Sicherung gegen Tiefenerosion durch Raue Rampen- Offenes Deckwerk
• Schaffung von naturnahen Umgehungsgerinnen an den Staustufen
• Endgültige Aufgabe der Pläne zum Bau eines neuen Wasserkraftwerks an Flusskilometer 50,4
3. Auenvitalisierung
• Rückverlegung der Deiche und Schaffung neuer Retentionsräume für Hochwasserereignisse
• Gezielter und regelbarer Anschluss der Auwaldbereiche an die Flusswasserdynamik (gezielte lokale und temporäre Überflutungen bei Hochwasser ermöglichen)
• Anbindung der Stadtwaldbäche an den Lech zwischen der Sohlschwelle bei Fkm 50,4 und Hochablass
• Verbesserung der Gewässerstruktur in den Stadtwaldbächen durch die Einbringung von Totholz und Kies
• Dynamisierung der Stadtwaldbäche durch die Simulierung von Hochwasserereignissen. Dazu soll während Hochwasserphasen im Lech über den Lochbach mehr Wasser in die Stadtwaldbäche eingeleitet werden.
• Naturnahe Gestaltung der Uferbereiche (Schaffung ökologischer Reliefstrukturen: periodisch überflutete Tümpel, Grundwasserblänken)
• Wiederherstellung einer naturnahen Weichholzaue
4. Rückverlegung von Deichen - Sekundärbiotope
• Grundsätzlich sollen Deiche nur dort bestehen bleiben oder bei Rückversetzung neu geschaffen werden, wo Menschen und Sachgüter vor den Auswirkungen von Hochwasserereignissen geschützt werden müssen
• Deiche sollten so gestaltet werden, dass Sekundärlebensräume (Trockenrasen, Halbtrockenrasen) entstehen. Außerdem muss die Pflege der Dämme die Belange von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten berücksichtigen.